
RAID 0 – Schnell, aber riskant
RAID 0 (Redundant Array of Independent Disks, Level 0) ist ein Verfahren zur Datenverteilung über mindestens zwei Festplatten oder SSDs. Ziel ist eine höhere Geschwindigkeit, nicht aber Datensicherheit. Und das ist auch gleich der größte Kritikpunkt.
Wie funktioniert RAID 0?
Beim RAID-0-Verbund werden Daten in sogenannte Stripes aufgeteilt. Jeder Stripe ist ein Datenblock, der abwechselnd auf die beteiligten Laufwerke geschrieben wird. Das bedeutet:
- Bei zwei Laufwerken wird z. B. Block A auf Platte 1 geschrieben, Block B auf Platte 2, Block C wieder auf Platte 1, usw.
- Dadurch können Daten parallel gelesen und geschrieben werden.
👉 Ergebnis: Deutlich höhere Lese- und Schreibgeschwindigkeit im Vergleich zu einer einzelnen Festplatte.
Vorteile von RAID 0
- Maximale Performance: Ideal für Videobearbeitung, Gaming, große Datenmengen.
- Volle Kapazitätsnutzung: Zwei 1-TB-Platten ergeben 2 TB nutzbaren Speicher.
- Einfache Einrichtung: Bei vielen Mainboards direkt im BIOS/UEFI möglich.
Nachteile von RAID 0
- Keine Redundanz, keine Sicherheit: Fällt eine Platte aus, sind alle Daten weg.
- Höheres Ausfallrisiko: Mehr Platten = höheres Risiko, dass eine davon stirbt.
- Kein Backup-Ersatz: RAID 0 ist kein Backup – Punkt.
Für wen ist RAID 0 geeignet?
- Power-User und Content-Creator, die mit riesigen Dateien arbeiten.
- Enthusiasten, die maximale Geschwindigkeit wollen und mit dem Risiko leben können.
- Systeme, wo Daten nur temporär abgelegt werden (z. B. Scratch-Disks).
Nicht geeignet ist RAID 0 für:
- Produktivsysteme ohne zusätzliches Backup.
- Wichtige Daten, die man nicht verlieren darf.
- Server, auf die Verlass sein muss.
Fazit
RAID 0 ist schnell – richtig schnell. Aber es ist auch eine tickende Zeitbombe, wenn man keine Backup-Strategie hat. Wer es nutzt, sollte sich bewusst sein: Ein Fehler, und alles ist futsch.