Nächstenliebe
Nächstenliebe bezeichnet die uneigennützige Zuwendung, Fürsorge und Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Menschen, unabhängig von deren Herkunft, Religion oder sozialem Status. Sie gilt als ethische und moralische Grundhaltung, die das Ziel verfolgt, das Wohl anderer aktiv zu fördern und Leid zu lindern. In vielen Kulturen und Religionen nimmt Nächstenliebe eine zentrale Rolle ein und wird als soziale Tugend angesehen.
Inhaltsverzeichnis
- Begriff und Definition
- Historische Entwicklung
- Nächstenliebe in Religionen
- Philosophische und ethische Perspektiven
- Nächstenliebe in der Praxis
- Kritik und Grenzen
- Siehe auch
- Literatur und Quellen
Begriff und Definition
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Der Begriff „Nächstenliebe“ stammt aus dem christlichen Sprachgebrauch und wird im Allgemeinen als die Liebe zum „Nächsten“ verstanden, also zu Mitmenschen. Heute umfasst er alle Formen der altruistischen Unterstützung und des sozialen Engagements.
Historische Entwicklung
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Nächstenliebe hat ihre Wurzeln in antiken Religionen und Philosophien. Bereits im Judentum, Christentum, Islam und Buddhismus wird sie als zentraler Wert vermittelt. Im Mittelalter war Nächstenliebe eng mit karitativen Institutionen verbunden.
Nächstenliebe in Religionen
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- Christentum: Gebot der Liebe zu Gott und zum Nächsten, z.B. im Neuen Testament (Matthäusevangelium 22,39).
- Islam: Zakat (Almosen) als Pflicht zur Unterstützung Bedürftiger.
- Judentum: Gemilut Chasadim (Wohltätigkeit und Barmherzigkeit).
- Buddhismus: Mitgefühl (Karuna) als Weg zur Erleuchtung.
Philosophische und ethische Perspektiven
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Nächstenliebe wird auch außerhalb religiöser Kontexte diskutiert, etwa in der Ethik (Altruismus vs. Egoismus), Psychologie (Empathie) und Sozialwissenschaft. Sie wird als Grundlage für soziale Solidarität gesehen.
Nächstenliebe in der Praxis
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Umfasst vielfältige Formen:
- Freiwilligenarbeit und Ehrenamt
- Spenden und Wohltätigkeit
- Soziale Hilfsdienste
- Persönliche Hilfe im Alltag
Kritik und Grenzen
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Nächstenliebe wird manchmal kritisiert, weil sie individuelle Verantwortung überhöht oder systemische Probleme verdeckt. Außerdem kann sie ausgenutzt werden oder in bevormundendes Helfen umschlagen („Hilfe zur Selbsthilfe“ wird gefordert).
Siehe auch
- Altruismus
- Mitgefühl
- Solidarität
- Wohltätigkeit
- Sozialarbeit
Literatur und Quellen
- Kant, Immanuel: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
- Fromm, Erich: Die Kunst des Liebens
- Bibel, Neues Testament
- Diverse Fachartikel zur Ethik und Sozialwissenschaft