Die Softwareverteilung unter Windows bezeichnet den Prozess, Softwareanwendungen effizient auf mehrere Windows-Systeme in einem Netzwerk zu verteilen und zu installieren. Dies ist besonders in Unternehmensumgebungen relevant, um den Installationsprozess zu standardisieren und zu automatisieren. Es gibt verschiedene Methoden und Tools, die dafür genutzt werden können:
1. Manuelle Verteilung
Die einfachste Methode ist, die Software manuell auf jedem Rechner zu installieren. Dies ist jedoch zeitaufwändig und für größere Netzwerke ungeeignet.
Ablauf:
- Software-Setup-Datei auf jeden Rechner kopieren.
- Manuelle Installation durch den Nutzer oder IT-Administrator.
- Aktivierung und Konfiguration nach der Installation.
Vorteile:
- Keine zusätzlichen Tools erforderlich.
- Direkte Kontrolle über den Installationsprozess.
Nachteile:
- Sehr aufwendig und fehleranfällig in großen Netzwerken.
- Keine zentrale Verwaltung.
2. Gruppenrichtlinien (GPO)
Windows bietet die Möglichkeit, Software über Active Directory und Gruppenrichtlinien (Group Policy Objects) zu verteilen.
Ablauf:
- Software muss als MSI-Paket (Microsoft Installer) vorliegen.
- In der Gruppenrichtlinienverwaltung wird das MSI-Paket einer Organisationseinheit (OU) zugewiesen.
- Beim nächsten Start des PCs wird die Software automatisch installiert.
Vorteile:
- Automatisierung der Installation.
- Integration in vorhandene Active Directory-Umgebung.
Nachteile:
- Funktioniert nur mit MSI-Paketen.
- Eingeschränkte Flexibilität bei komplexen Softwarepaketen.
3. Tools für Softwareverteilung
Es gibt spezialisierte Softwarelösungen, die eine zentrale Verwaltung und Verteilung ermöglichen. Bekannte Tools sind:
- Microsoft Endpoint Configuration Manager (MECM, ehemals SCCM)
Ermöglicht die Verteilung, Aktualisierung und Überwachung von Software. - PDQ Deploy
Einfaches Tool für kleinere Netzwerke, um Softwarepakete bereitzustellen. - Baramundi Management Suite
Eine umfassende Lösung für IT-Management und Softwareverteilung. - ManageEngine Desktop Central
Bietet Funktionen für Softwareverteilung, Patching und mehr.
Vorteile:
- Unterstützung für verschiedenste Softwareformate (MSI, EXE).
- Zentralisierte Verwaltung und Überwachung.
- Automatisierung von Updates und Patches.
Nachteile:
- Lizenzkosten für professionelle Tools.
- Einrichtungsaufwand, besonders bei großen Netzwerken.
4. Skriptbasierte Verteilung
Admins können eigene Skripte (z. B. mit PowerShell) schreiben, um Software auf mehreren Computern zu installieren.
Beispiel: PowerShell-Skript zur Installation
Invoke-Command -ComputerName PC1,PC2,PC3 -ScriptBlock {
Start-Process -FilePath "C:\Installers\SoftwareSetup.exe" -ArgumentList "/silent" -Wait
}
Vorteile:
- Hohe Flexibilität.
- Keine Zusatzkosten.
Nachteile:
- Technisches Know-how erforderlich.
- Wartung der Skripte bei Änderungen.
5. Windows Intune (Microsoft Intune)
Intune ist ein Cloud-basierter Dienst von Microsoft zur Verwaltung und Verteilung von Software in Windows-Umgebungen.
Ablauf:
- Software wird in der Intune-Konsole konfiguriert.
- Geräte, die mit Intune verwaltet werden, erhalten automatisch die Software.
Vorteile:
Nachteile:
- Abonnementkosten.
- Abhängigkeit von der Internetverbindung.
Best Practices für die Softwareverteilung
- Standardisierung: Verwenden Sie MSI-Pakete, wenn möglich.
- Dokumentation: Halten Sie Installationsprozesse und Softwareversionen schriftlich fest.
- Tests: Testen Sie Softwarepakete vor der Verteilung in einer isolierten Umgebung.
- Automatisierung: Nutzen Sie Tools oder Skripte, um manuelle Prozesse zu minimieren.
- Patch-Management: Stellen Sie sicher, dass Software regelmäßig aktualisiert wird.
Für kleine Netzwerke sind Gruppenrichtlinien und einfache Tools ausreichend, während größere Netzwerke von einer umfassenden Lösung wie MECM oder Intune profitieren.

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